Pferdeallergie
22.03.2006
Am nächsten Morgen hören wir schon wieder von Khalid. Er ruft uns aus einem Stadion in Kabul an, wo gerade ein Bushkashi-Spiel stattfindet.
Wir, Markus, Kyle, Aemil, Whalid und ich werfen uns also in ein Taxi und los geht’s.
Im Stadion dürfen wir auf der VIP Tribüne Platz nehmen, unter anderem ist dort auch der französische Botschafter.

Der Star der Heimmannschaft präpariert sich
Dann geht das Spiel los. Zwei Mannschaften, auf Pferden sitzend, prügeln sich um ein totes Kalb. Der Reiter, der es erwischt, muß damit eine grüne Flagge am anderen Ende des Stadions umrunden (erster Punkt) und das Tier danach in einen Kreis direkt vor unsere Tribüne tragen (zweiter Punkt). Wer Rambo III gesehen hat weiß wovon ich rede.
Bushkashi, der Afghanische Nationalsport
Dabei geht es hoch her. Die Reiter prügeln auf ihre und die gegnerischen Pferde ein, manche fallen aus dem Sattel, Pferde rammen sich, manchmal stürzen sie auch. Am Ende fehlen dem toten Kalb ein paar Beine, und es gab wohl auch ein paar Verletzte (bei einem Gedränge an der Tribüne ist eines der Pferde auf dieselbige gesprungen und hat einen Zuschauer verletzt). Aber auf den Barrikaden stehen lediglich Soldaten, die die Menschenmassen mit scharfen Augen beobachten, keine Tierschützer.
Die Fankurve - in wenigen Minuten steht da eines der Pferde mitten drinn!
An der Mauer erkennt man übrigens "das Spielgerät"
Das tote Kalb muß in den Kreis
Ich stelle während des Matches sehr schnell fest, dass die Pferdehaarallergie, die ich als kleiner Junge mal hatte, immer noch existent ist. Augen geschwollen, Nase läuft, kaum noch Luft... schon Scheiße, denn der einzige Weg aus dem Stadion führt über das Spielfeld. Also aushalten.
Siegerehrung - Sicherheitskräfte sind immer gegenwärtig
Ging aber vorüber und war am Ende eine beeindruckende Erfahrung.
Eine Anmerkung noch, für die, die sagen: "Mit einem toten Kalb zu spielen ist barbarisch!" Natürlich ist das Kalb schon vor dem Soiel tot, natürlich wird auch der Kopf abgetrennt und außerdem wird der Kadaver noch zwei Tage in kaltes Waser gelegt, damit er am Spieltag zäher ist - also... alles halb so wild ;-)
Morgen sind wir von einem Bekannten Khalids eingeladen, der ausserhalb Kabuls Pferde züchtet... einen kleinen Ausritt wagen... mal sehen wie ich das hin bekomme.
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