1001 Nacht
19.03.2006
Gegen 20 Uhr setzt uns der Fahrdienst von Tolo-TV vor einem hohen Stahltor ab.
Vor dem Tor herrscht Armut, wie überall in den Straßen Kabuls. Hinter dem Tor wartet eine Einladung zur Eröffnung eines neuen Libanesischen Restaurants.
Nach der Einlaßkontrolle erwartet uns eine große gepflegte Rasenfläche mit modernen Designerstühlen (leider ist es heute regnerisch, also nix mit draussen sitzen). Grosse Fensterscheiben ermöglichen den Blick in ein gemütliches, stilvoll eingerichtetes, Restaurant -nicht wirklich luxuriös- aber schon gehobener Standard.
Warum ich dann die Überschrifft gewählt habe?
Weil alles heute Abend gratis sein soll!
Zunächst dachten wir, die Snacks die auf den Tischen standen, wären es schon, aber ziemlich schnell war klar, das da mehr kommen sollte.
Freie Getränke (Bier, Wein, Cocktails), ein Riesenbuffet (und lecker war das alles) und schwere Nachspeisen èn masse. Für die Raucher gab es Zigaretten umsonst und zum Abschluß des Abends gab es Tee/ Kaffee und eine Schischa (Wasserpfeife).
Als es wieder durch das große Stahltor hinaus auf die schlammige Straße ging (wie gesagt, es hatte geregnet), kam einem diese Insel des Reichtums inmitten der Armut umso unwirklicher vor. Dabei war dieses Restaurant eher durchschnittlich unter diesen Inseln. Immer wieder sieht man zwischen den Ruinen und kleinen ärmlichen Häusern beeindruckende Villen hervorragen. Und auch einige Hotels bieten einen Luxus, der einem unter den Umständen wenig angemessen vorkommt. Die entscheidende Frage scheint mir zu sein, ob es sich bei diesen Objekten um Leuchttürme handelt, die auf ihre Umgebung ausstrahlen, oder ob es Festungen sind hinter denen sich die Wohlhabenden verschanzen.
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