Saturday, March 18, 2006

Ariana Air


Mittwoch, der 15.03.2006

Jetzt geht es also los.

Nach einem letzten leckeren deutschen Essen (Grünkohl mit Bregenwurst) bringen mich meine Eltern nach Göttingen, von wo aus es mit dem ICE nach Frankfurt geht.

Im ICE komme ich mit einer deutschen Sanitätssoldatin ins Gespräch, die bis vor kurzem 6 Monate in Kabul war. Sie erzählt ein paar Schauergeschichten, gibt mir nützliche Tipps („wenn Du zum Arzt musst, geh ins deutsche Camp Warehaus... die lassen dich da rein“) und schenkt mit eine Telefonkarte mit 8 Euro Guthaben der Bundeswehr, mit der man von allen Telefonen für wenig Geld nach Deutschland telefonieren kann.

Am Flughafen angekommen, wimmelt es in der Abflughalle E nur so von Afghanen. Viele von ihnen kehren nach mehr als 20 Jahren in Europa das erste mal wieder zurück in ihr Heimatland. Einer meint zu mir: „Wenn ihr Europäer in unser Land geht, dann ist es eine Ehrensache, dass auch wir wieder zurückkehren.“

Ausser den Afghanen gibt es eine kleine Gruppe Europäer (Deutsche/ Holländer und Briten) die den Flug gebucht haben. Alle werden nach der offiziellen Personen- und Handgepäckkontrolle noch durch eine zweite, strengere Kontrolle gelotst. Die Kerzen, die ich im Handgepäck dabei habe, werden einer speziellen Kontrolle unterzogen, könnten ja aus Sprengstoff sein.

Der Flug selbst verläuft unspektakulär (bis auf das kleine Mädchen neben mir, das beim Essen nach dem Start erst einmal ihre Spucktüte füllt). Den größten Teil des 6,5 Stunden langen Fluges verbringe ich schlafend. Das erscheint mir klüger als mir Gedanken über den nicht unbedingt hervorragenden Ruf von Ariana Afghan Air zu machen. Aber außer ein paar flackernder Lampen im Flugzeuginnenraum und meinem losen Sitzkissen gab es eigentlich nichts zu beanstanden.

Die Landung bot mir einen spektakulären Blick über das Hindukusch-Gebirge und über das unter mir liegende beige Kabul.


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