Monday, March 20, 2006

The Sound of Kabul

18.03.2006

Als Nordeuropäer denkt man ja, die Italiener haben voll einen an der Waffel, mit ihrem Gehupe in den Großstädten.

Hier schiebt sich eine endlose Blechlawine durch die Straßen, meist 3-8 spurig, obwohl die Straßen auch nicht breiter sind als eine deutsche Landstrasse. Es gibt keine Fahrbahnmarkierungen, nur die Entwässerungskanäle an beiden Straßenseiten stellen eine Barriere dar (bin schon gespannt wie es aus denen riecht wenn es hier warm wird... die sind nämlich voll mit Müll und ich-will-nicht wissen-was).

Um „besser voranzukommen“, sind alle motorisierten Verkehrsteilnehmer ständig am Hupen. Um den Fahrspaß zu erhöhen, werden ständig Überholmanöver in den Gegenverkehr hinein unternommen oder auf Kosten von Fahrradfahrern (das sind sehr oft einbeinige Minenopfer) durchgeführt. Wenn man die Straße überqueren möchte, macht sich eine jahrelange Tetris Erfahrung bezahlt. Man schiebt sich mutig zwischen den hupenden Blechmob hindurch, der irgendeiner geheimen Regel gehorchend Rücksicht darauf nimmt... natürlich nicht, ohne einen Anzuhupen, wobei anzumerken ist, dass ich als Europäer mit einem gewissen Respekt angehupt werde.

Die Hupe ist also einer der wichtigsten Klänge beim durchwandern Kabuls.

Ab und an, hört man auch mal einen tieffliegenden Helikopter und natürlich drei mal am Tag den Muezin. Allerdings kommt der gleichförmige Gesang meist von Kassette und ist nicht live. Minarette gibt es auch nur wenige, da fast alle zerstört sind.

Gestern habe ich eine Geschichte über die britischen ISAF Soldaten gehört. Eines Nachts haben eine Hand voll Tommys den Gebetsrufhitmix gegen eine Abba Kassete ausgetauscht... Kommentare hierzu spare ich mir wegen der political correctness.


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