Die Burka
Weil es wahrscheinlich erwartet wird, will ich an dieser Stelle auch ein paar Zeilen über die Burka schreiben, das Ganzkörpergewand für Frauen, das während der Talibanzeit weltweite Berühmtheit, als Merkmal der Unterdrückung der Frauen erlangt hat.
Ein kurzer geschichtlicher Abriss: Die Burka wurde von einem Afghanischen König eingeführt, um den Frauen seines Harems die Möglichkeit zu eröffnen, den Palastbereich zu verlassen und durch die Stadt zu gehen. Die Schönheit dieser Frauen war legendär und ihr Anblick allein dem Schah vorbehalten.
Schnell setzte sich das Tragen einer Burka als Zeichen von adliger Herkunft und schließlich als Symbol für Reichtum durch. Wie auch im europäischen Mittelalter, galt Blässe als vornehm, was auch den Frauen selbst ein Motiv zum Tragen dieses Kleidungsstücks lieferte.
Irgendwann setzte sich die Burka in allen Bevölkerugsschichten durch und wurde in einen Religösen Kontext gerückt.
Es war wiederum wieder die Oberschicht, welche die Burka als erste ablegte und eine stärker am Westen orientierte Art sich zu kleiden bevorzugte. Während der Talibanzeit war die Burka verpflichtend für alle und auch heute noch tragen sie viele Frauen.
Auch die Flüchtlingslager während der diversen Kriege, haben der „Purda“, dem Wegsperren der Frauen aus religiösen Gründen, Vorschub geleistet. Die Männer versuchten so irgendwie ihren Machtverlust zu kompensieren, bzw. in der Enge der Lager Seitensprünge zu vermeiden.
Wenn man durch die Straßen Kabuls geht, trifft man immer noch auf viele mit Burka bekleidete Frauen aber auch auf ebensoviele Frauen, die den eigentlich in Afghanistan traditionell etablierten Schal tragen(ein großes Tuch, das Kopf und fast den ganzen Körper bedeckt, das Gesicht aber frei läßt). Auch sieht man modern gekleidetet Frauen, mit einem einfachen Kopftuch.
Burka beim Einkaufen
Die Burkas in Kabul sind blau, in Mazar i Shrif weiß, in Herat gelb und Khandahar schwarz.
Der Anblick meiner ersten Burka war für mich weniger erschreckend als eigentlich erwartet, den die Frauen haben sich an dieses Kleidungsstück gewöhnt und tragen es mit einer gewissen würde, trotdem ist es natürlich ein komisches Gefühl, wenn man durch das Fadengitter hindurch von unsichtbaren Augen angeschaut wird.
Eine sehr schöne Schilderung über das Tragen von Burkas findet sich in dem Buch: „Der Buchhändler von Kabul“ von , das auch sonst sehr anschauliche Schilderungen über das Leben in Kabul aus unterschiedlichen Perspektiven liefert.
Somit zum Schluß hier also ein Buchtip:
Der Buchhändler von Kabul von Asne Seierstad – absolut lesenswert!
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